Pflanzenbasierte Landwirtschaft
Die Zukunft is(s)t pflanzlich. Ob Ökologie, Klima, Ethik oder Effizienz – die Gründe dafür sind so zahlreich wie stichhaltig. Durch die Abkehr von der Nutztierhaltung gewinnen landwirtschaftliche Betriebe wieder mehr Flexibilität in ihrer Flächennutzung, können eine ökologisch wertvolle Landwirtschaft betreiben und zugleich durch die Lossagung von der Nutztierhaltung und der damit unmittelbar verbundenen Ressourcenverschwendung wieder ihrer Rolle als Ernährerin der Bevölkerung besser nachkommen. Dabei alte Kulturen wiederentdecken und neue wichtige Kulturen etablieren – die Potenziale sind in vielerlei Hinsicht gross und spannend, insbesondere, aber nicht nur im Bereich proteinhaltiger Kulturen. Seien es nun Lupinen, verschiedenste Bohnen, Kichererbsen etc., sie alle nehmen eine immer zentralere Rolle in der Versorgung der Bevölkerung ein und werden u.a. in pflanzlichen Drinks, Käse- und Fleischalternativen vielseitig eingesetzt. Auch Permakultur, Agroforst etc. werden in Zukunft eine immer grössere Rolle spielen. All diese Entwicklungen haben mittlerweile auch in den Direktzahlungen Berücksichtigung gefunden und werden endlich gefördert.
Wertschöpfung auf dem Betrieb
Nicht nur auf dem Feld ergeben sich mehr Möglichkeiten, sondern auch in der Verarbeitung auf dem Hof. Durch frei gewordene Räumlichkeiten und zeitliche Flexibilität können eigene Kulturen und Produkte weiterverarbeitet und vertrieben werden. Ob eigene Kreationen wie Hafermilch oder -margarine, eingeweckte und fermentierte Produkte, Säfte, Öle, das Flockieren von Hafer und Lupinen oder der Anbau von Pilzkulturen, den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Auch hier arbeiten wir eng mit zahlreichen Betrieben zusammen und finden immer eine tolle Möglichkeit, verlässliche Abnehmer*innen zu gewinnen. Insbesondere Lebenshöfe mit Öffentlichkeitsarbeit und einer entsprechenden Anzahl an Besucher*innen können hier durch ein hohes Direktvermarktungspotenzial profitieren.
Carefarming
Die Landwirtschaft und Gesellschaft sind im Wandel. Eine grosse gesellschaftliche Aufgabe, die gleichermassen eine Chance für die Landwirtschaft beherbergt, ist die Betreuung von geistig und körperlich beeinträchtigten Personen. Beim Carefarming werden eben jenen Personen Betreuungs-, Auszeit- oder Eingliederungsplätze auf landwirtschaftlichen Betrieben angeboten. Das ist nicht nur eine tolle und wichtige Aufgabe, sondern ebenso eine wichtige Einnahmequelle für Landwirte*Landwirtinnen darüber hinaus auch Hilfskräfte auf ihrem Betrieb beherbergen dürfen. Diese wichtige Aufgabe findet mittlerweile auch ihre Anerkennung durch das Landwirtschaftsamt und wird mit Zurechnungen von Standardarbeitskräften (SAK) honoriert. Einige Betriebe haben diesen Weg bereits begangen, der Bedarf dafür ist gross und wird weiterhin steigen. Die Landwirtschaft kann und wird für die Lösung dieser Bedarfe eine wichtige Institution sein.
Agrartourismus
Die Sehnsucht nach Natur, einem friedlichen Zusammensein mit Tieren und dem (Wieder-)entdecken der Landwirtschaft ist für viele Menschen ein immer grösseres Anliegen. Für viele sind die Ferien da die perfekte Gelegenheit, dieser Sehnsucht nachzukommen. Das ist oftmals eine grosse Chance für landwirtschaftliche Betriebe, ihre vorhandene Infrastruktur auszunutzen, ihren Betrieb diverser aufzustellen und in vielerlei Hinsicht Einnahmen zu erzielen. Dabei sind zahlreiche Optionen denkbar und alle finden ihre Interessent*innen – sei es ein einfaches Schlafen im Heu oder eine gehobene Unterbringung mit Verpflegungsmöglichkeiten.
Veranstaltungen und Events
Nicht nur Ferien auf einem Bauernhof, sondern auch Events und Veranstaltungen verschiedenster Art erfahren in landwirtschaftlicher Umgebung einen besonderen Flair und sind deshalb ganz besonders gefragt. Unternehmensevents, familiäre Feierlichkeiten, Schulungen und Kurse jeglicher Art, Seminare, Vorträge, Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen, Kunst- und Kulturveranstaltungen – die Nachfrage ist gross und ermöglicht viele Spielräume, die eigenen Interessen, Kompetenzen und Gegebenheiten einfliessen zu lassen.
(M)ein Landwirtschaftlicher Betrieb als Bildungsstätte
Ausserschulische Lernorte treffen den Nerv der Zeit. Praktische Einblicke und eine Bildung vor Ort setzen Zugänge und liefern tiefe Einblicke, von denen die Theorie oftmals nur träumen kann. Kein Wunder, dass sich Schulbesuche auf einem landwirtschaftlichen Betrieb steigender Beliebtheit erfreuen. Tierethik, nachhaltige Landwirtschaft, Biodiversität, Ökologie sind prägende Themen unserer Zeit und müssen erlebt und gespürt werden, um Bewusstsein und Selbstwirksamkeit nachhaltig zu schulen. Das sehen auch immer mehr Schulen, Kindergärten, Einrichtungen der Erwachsenenbildung und Stiftungen so, die diese Arbeit unterstützen und fördern.
Biodiversitätsförderung
Dass wir uns derzeit im grössten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit befinden, rückt nur langsam ins Bewusstsein der Bevölkerung. Eine Teilschuld an dieser Krise trifft auch die intensive Landwirtschaft. Diese Umstände erkennen immer mehr Höfe und investieren in Biodiversitätsflächen.
Pat*innenschaften
Patenschaften bedeutet, dass Einzelpersonen, Vereine oder Firmen pro Monat einen gewissen Betrag bezahlen für ein Tier welches die laufenden Kosten für Futter und Grundversorgung bezahlen. Ein Teil von Pat*innenschaften ist auch die Betreuung der Menschen z.B durch regelmässige Newsletters, Hausbesuche und andere Events um die Beziehung zum Hof und den einzelnen Tieren zu pflegen.