Ethik - Aus Sicht der Tiere

Viele Menschen sagen von sich, tierlieb zu sein. Sie bezeichnen «ihre» Tiere als Freune oder Familien­mitglieder. Andere Menschen können mit Tieren nicht so viel anfangen, würden ihnen aber niemals Leid zufügen wollen, ja, sie behaupten von sich selbst überzeugt, dass sie keiner Fliege etwas zuleide tun würden. Allein der Fakt, dass Hunde zu unserer Familie gehören und Schweine gegessen werden, deutet an, dass dies aber nicht stimmt und wir ein ethisches Problem haben. Nur wenige Menschen sagen, dass es ihnen schlicht egal ist, was mit Tieren (oder Menschen) passiert. Dennoch schlachten wir allein in der Schweiz 84 Millionen Tiere jedes Jahr – ohne jegliche Notwendigkeit! Damit befinden wir uns in einem Rechtfertigungs­problem.

Konditionierung

Von klein auf werden wir trainiert und lernen, Tiere aufgrund von äusserlichen Merkmalen unterschiedlich zu behandeln. Welche Tiere zu welcher (menschen­gemachten) Kategorie gehören, ist vollkommen willkürlich, da es keinerlei logische Grundlagen für diese moralische Diskri­minierung gibt. Ja, es ist vollkommen irrational. In unserem Handeln bestimmt die Art­zugehörigkeit und nicht die Leidens­fähigkeit das Schicksal eines Lebewesens. Rational gesehen müsste es umgekehrt sein.

Unhinterfragte Glaubenssysteme

In unserer Gesellschaft sind verschiedene Glaubens­sätze in Stein gemeisselt. Einer davon ist der sogenannte Karnismus. Dies ist ein unhinterfragtes Glaubenssystem nach dem die einen Tiere zum essen (da) sind und die anderen Tiere zum streicheln / lieben. Wir sind aufgewachsen mit dem Märchen, dass Tierprodukte normal, natürlich und notwendig sind.

Kognitive Verrenkung macht unrechtes Handeln möglich

Dabei haben wir es verinnerlicht, ein Verhalten zu normalisieren, das wir bei nüchterner Betrachtung als grausam bezeichnen würden. Dies gelingt uns über diverse Verdrängungs­mechanismen, Entschuldigungs­strategien, Verschleierungs­taktiken und kognitive Verzerrungen. Nur so schaffen wir es über die Realitäten unserer unrechten Handlungen hinweg zu sehen, sie uns schön zu reden, uns an der Nase herumführen zu lassen und weiter mit unserer kognitiven Dissonanz zu leben.

Fühlende Individuen als Ware

Werbung und gezieltes Marketing tragen dazu bei, den Speziesismus (Diskrimi­nierung aufgrund von Art­zugehörigkeit) aufrecht­zuerhalten und die jahr­zehntelange Abwertung von sogenannten «Nutz»tieren zu Waren hat es geschafft, fühlende Lebewesen derart in die Anonymität zu befördern, dass sie kaum noch als fühlend wahrgenommen werden und nur noch kaufbare Einheiten sind. Was philosophisch gesehen unfassbar scheint, ist gesell­schaftlich gesehen real: die Ungleich­behandlung gleicher Interessen.

Lebewesen

Philosophisch gesehen wird ein Lebewesen geboren, um zu leben, daher sein Name. Die Unterscheidung Nutztier (das ein Tier also nicht um seiner selbst Willen und nicht lange leben soll) und Heimtier (das zumindest von der Idee her ein möglichst langes gutes Leben führen soll) lässt sich weder logisch noch ethisch rechtfertigen.

Gleichheit

Tiere leiden genauso wie wir. Im Leiden sind wir alle gleich. Egal ob Mensch, Hund oder Schwein. Egal ob Bruder, Katze oder Huhn. Tiere haben ein grosses Spektrum an Emotionen, zu dem Liebe, Freude, Trauer, Angst und Schmerzen gehören. Die Tatsache, dass Tiere Schmerzen und andere negative Gefühle empfinden können, bedeutet, dass sie es bevorzugen, bzw. danach streben, diese zu verhindern.

Daraus lässt sich unsere Pflicht ableiten, sie vor unnötigem Leid zu schützen. Dennoch ist es normal geworden, dass sie zu Abermilliarden für den Profit und auf Kosten ihres Wohlergehens ausgebeutet werden.

Der Wandel hat begonnen

Erfreulicherweise hat in den letzten Jahren ein Bewusst­seinswandel begonnen, innerhalb dessen Menschen aller Art und Herkunft erschrocken den Tatsachen ins Auge blicken und diese nicht mehr einfach hinnehmen wollen. Konsument*innen und Produzent*innen an jedem Glied der Produktionskette weigern sich, nicht nur die Tiere weiter ins Verderben zu schicken, sondern sie arbeiten auch aktiv an der Veränderung der Welt zu einem Ort des friedlichen Zusammenlebens. Landwirte*Landwirtinnen machen Lebenshöfe, Schlachter*innen wechseln den Beruf, Käser*innen produzieren pflanzlichen Käse. Und damit befinden wir uns in der TransFARMation, die erkannt hat, dass es heute nicht mehr notwendig ist, Tiere zu essen, um zu überleben.

Interessiert an einem Beratungs­gespräch?

Selbstverständlich sind unsere Beratungsgespräche unverbindlich und an deine Situation angepasst. Interessiert dich, wie es auf deinem Hof nach einer TransFARMation aussehen könnte? Hast du immer wieder Zweifel an deiner Arbeit und fragst dich, ob es nicht auch anders gehen könnte auf deinem Hof? Drückt der Schuh ganz woanders? Kontaktiere uns.