Konditionierung
Von klein auf werden wir trainiert und lernen, Tiere aufgrund von äusserlichen Merkmalen unterschiedlich zu behandeln. Welche Tiere zu welcher (menschengemachten) Kategorie gehören, ist vollkommen willkürlich, da es keinerlei logische Grundlagen für diese moralische Diskriminierung gibt. Ja, es ist vollkommen irrational. In unserem Handeln bestimmt die Artzugehörigkeit und nicht die Leidensfähigkeit das Schicksal eines Lebewesens. Rational gesehen müsste es umgekehrt sein.
Unhinterfragte Glaubenssysteme
In unserer Gesellschaft sind verschiedene Glaubenssätze in Stein gemeisselt. Einer davon ist der sogenannte Karnismus. Dies ist ein unhinterfragtes Glaubenssystem nach dem die einen Tiere zum essen (da) sind und die anderen Tiere zum streicheln / lieben. Wir sind aufgewachsen mit dem Märchen, dass Tierprodukte normal, natürlich und notwendig sind.
Kognitive Verrenkung macht unrechtes Handeln möglich
Dabei haben wir es verinnerlicht, ein Verhalten zu normalisieren, das wir bei nüchterner Betrachtung als grausam bezeichnen würden. Dies gelingt uns über diverse Verdrängungsmechanismen, Entschuldigungsstrategien, Verschleierungstaktiken und kognitive Verzerrungen. Nur so schaffen wir es über die Realitäten unserer unrechten Handlungen hinweg zu sehen, sie uns schön zu reden, uns an der Nase herumführen zu lassen und weiter mit unserer kognitiven Dissonanz zu leben.
Fühlende Individuen als Ware
Werbung und gezieltes Marketing tragen dazu bei, den Speziesismus (Diskriminierung aufgrund von Artzugehörigkeit) aufrechtzuerhalten und die jahrzehntelange Abwertung von sogenannten «Nutz»tieren zu Waren hat es geschafft, fühlende Lebewesen derart in die Anonymität zu befördern, dass sie kaum noch als fühlend wahrgenommen werden und nur noch kaufbare Einheiten sind. Was philosophisch gesehen unfassbar scheint, ist gesellschaftlich gesehen real: die Ungleichbehandlung gleicher Interessen.
Lebewesen
Philosophisch gesehen wird ein Lebewesen geboren, um zu leben, daher sein Name. Die Unterscheidung Nutztier (das ein Tier also nicht um seiner selbst Willen und nicht lange leben soll) und Heimtier (das zumindest von der Idee her ein möglichst langes gutes Leben führen soll) lässt sich weder logisch noch ethisch rechtfertigen.
Gleichheit
Tiere leiden genauso wie wir. Im Leiden sind wir alle gleich. Egal ob Mensch, Hund oder Schwein. Egal ob Bruder, Katze oder Huhn. Tiere haben ein grosses Spektrum an Emotionen, zu dem Liebe, Freude, Trauer, Angst und Schmerzen gehören. Die Tatsache, dass Tiere Schmerzen und andere negative Gefühle empfinden können, bedeutet, dass sie es bevorzugen, bzw. danach streben, diese zu verhindern.
Daraus lässt sich unsere Pflicht ableiten, sie vor unnötigem Leid zu schützen. Dennoch ist es normal geworden, dass sie zu Abermilliarden für den Profit und auf Kosten ihres Wohlergehens ausgebeutet werden.
Der Wandel hat begonnen
Erfreulicherweise hat in den letzten Jahren ein Bewusstseinswandel begonnen, innerhalb dessen Menschen aller Art und Herkunft erschrocken den Tatsachen ins Auge blicken und diese nicht mehr einfach hinnehmen wollen. Konsument*innen und Produzent*innen an jedem Glied der Produktionskette weigern sich, nicht nur die Tiere weiter ins Verderben zu schicken, sondern sie arbeiten auch aktiv an der Veränderung der Welt zu einem Ort des friedlichen Zusammenlebens. Landwirte*Landwirtinnen machen Lebenshöfe, Schlachter*innen wechseln den Beruf, Käser*innen produzieren pflanzlichen Käse. Und damit befinden wir uns in der TransFARMation, die erkannt hat, dass es heute nicht mehr notwendig ist, Tiere zu essen, um zu überleben.